ein ganz nomaler Nachmittag

Meiner einer ist ja mit einem äusserst interessanten Job gesegnet, der zwar den Komfort eines Schreibtisches vermissen lässt, einen aber dafür die unglaublichsten Menschen kennen lernen lässt. Wobei es ja bei keinem Kennen lernen bleibt, sondern ein gemeinsames, monatelanges "Verhältnis" daraus wird.
Ein anderer Vorteil dieses Jobs ist, dass ich jederzeit dem kalten, nebeligen Wien entfliehen kann und schnell mal einen Nachmittag nach Kroatien oder Japan, einen Abend auf den Phillipinen oder in Nigeria und eine Nacht in Kuba oder Brasilien verbringen kann - und alles nur eine U-Bahn Fahrt entfernt und authentischer, als jeder Urlaub.

Heute war ich in Paläsina, dass - was für eine Überraschung - nur 200 m Luftlinie von mir entfernt liegt.
Einer meiner "Kollegen" hat mich heute nämlich dorthin mitgenommen, als er Freunde von sich besucht hat (ja, es gibt tatsächlich Regionen in Österreich, in denen frau ohne Vorankündigung zu wildfremden Menschen mitkommt).

Die letzten drei Stunden habe ich literweise Schwarztee getrunken-ich befürchte ich kann nie wieder schlafen-, einen Chrashkurs in Arabisch sprechen, lesen und tanzen bekommen, kiloweise Essen zu mir genommen (und die Reste fein säuberlich eingepackt mit nach Hause genommen) und mich blendend in Paläsina unterhalten.

Ich habe eloquent wie ich bin, manche Vorurteile über Österreich bestätigt (Ja, die Österreicher sind im Winter grantiger als im Sommer ; Ja, die Österreicher tanzen tatsächlich nicht gerne) und manche widerlegt (Nein, die Österreicher trinken nicht 24 Stunden täglich Alkohol).

Im Gegenzug zur wunderbaren Gesellschaft habe ich mit Kindern und dem Hausherrn Hausaufgaben gemacht, viel Tee getrunken und das Essen ausgibigst gelobt und zugesagt, die Familie zum grossen palästinensichen Clantreffen nochmal mit meiner Anwesenheit zu beehren.

Jetzt bin ich wieder daheim (satt und aufgekratzt) und freue mich auf den nächsten Urlaub.

In diesem Sinne,
لطيفة مساء تود كَلِماتٌ مُطابِقَة

Kommentare